BUCHPRÄSENTATION MIT MAŁGORZATA MIRGA-TAS UND JOANNA WARSZA
18.09.2022 / 17:00 – 19:00
Mit Małgorzata Mirga-Tas
„Im Leben eines jeden Menschen gibt es ein Bedürfnis nach Magie und Verzauberung. Allerdings nicht immer: in bestimmten Momenten sollten wir die Welt, Momente, Situationen, negative Gefühle und Paradigmen entzaubern. Ich arbeite mit Themen, die sich auf die stereotype und stigmatisierende Darstellung von Roma beziehen, und versuche, sie zu entzaubern und zu entmythologisieren, indem ich umkehre, wie wir gesehen werden.“
Die Publikation Re-enchanting the World begleitet die gleichnamige Ausstellung von Małgorzata Mirga-Tas, die derzeit im polnischen Pavillon auf der 59. Biennale von Venedig zu sehen ist. Die Ausstellung ist Mirga-Tas‘ Manifest zu Identität und Kunst der Roma, wobei sie sich von den Renaissance-Fresken des Palazzo Schifanoia in Ferrara inspirieren lässt und versucht, die europäische Ikonosphäre und Kunstgeschichte um Darstellungen der Roma-Kultur zu erweitern. Joanna Warsza, Ko-Kuratorin des Pavillons, spricht mit Mirga-Tas über Konzepte der Wiederverzauberung der Welt sowie über die Interdependenz, Transnationalität, Zyklizität und Entwicklung von Bedeutungen, wobei sie eine neue Erzählweise über die kontinuierliche kulturelle Migration von Bildern und die gegenseitigen Einflüsse zwischen den Kulturen der Roma, Polens und Europas vorschlagen.
Małgorzata Mirga-Tas ist eine polnische Roma-Künstlerin und Aktivistin, die derzeit Polen auf der 59. Biennale von Venedig vertritt. In ihren Werken – Skulpturen, Gemälden, Raumobjekten und großformatigen Textilien – setzt sie sich mit antiziganistischen Stereotypen auseinander und engagiert sich für eine affirmative Ikonografie der Roma-Gemeinschaften. Sie lebt und arbeitet in Czarna Góra im Tatra-Gebirge und ist derzeit Stipendiatin der Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
Joanna Warsza ist Ko-Kuratorin des polnischen Pavillons auf der 59. Biennale von Venedig, unabhängige Kuratorin, Programmdirektorin des CuratorLab an der Konstfack University of Arts in Stockholm und Herausgeberin von über zehn Publikationen in den Bereichen Kunst, Politik, Öffentlichkeit und Performativität. Die gebürtige Warschauerin lebt in Berlin.
Das Gespräch findet auf Englisch statt.
Freier Eintritt