Marcelo
Toledo
Geb. 1964 in Posadas (Argentinien), lebt in New York. Mitbegründer der experimentellen Multimedia-Gruppe Marcelo Toledo, geboren 1964 in Posadas (Argentinien), lebt in New York. Mitbegründer der experimentellen Multimedia-Gruppe „Indiklextomink“. Tätigkeit als Gitarrist und Komponist in Santa Fé (Argentinien), ebendort Musikstudium an der Universidad Nacional del Litoral (Kompositionsunterricht bei Dante Grela, Forschungsprojekt zu Strawinsky). 1992 Übersiedlung in die USA. Kompositionsstudien an der Syracuse University (bei Christopher Hopkins) und an der Columbia University (bei Tristan Murail, Fred Lerdahl und Jonathan Kramer), diverse Kompositionskurse, u.a. bei Helmut Lachenmann und Julio Estrada. Lehrtätigkeit (Vorträge, Kurse, Workshops) u.a. an der Stanford University, der UNAM (Mexico-Stadt), der New York University und der Columbia University.
2005/06 betreute Toledo im Rahmen des interkulturellen Projekts „Global Interplay“ Konzerte und Gesprächsveranstaltungen am New Yorker Goethe-Institut. Zur Zeit arbeitet Toledo an einem Buch zur Kartierung der (vor allem geräuschhaften) Klangtechniken in der Musik des 20. Jahrhunderts („Mapa del ruido en la música del siglo XX)“.
Seine Werkliste umfasst u.a. das Ensemblestück Para el encuentro en los abismos für 24 Musiker (2003) für das Ensemble Intercontemporain, die Rundfunkoper De qué modo en lo anónimo (2002) nach einem Text von Juan José Saer für den spanischen Sender „Radio Clásica“ und die Oper La selva interior (Premiere 2006, Centro Experimental del Teatro Colón, Buenos Aires). 2007 entstand im Auftrag des Südwestrundfunks Stuttgart das Cellostück Ondulaciones del ahora für die Cellistin Eva Böcker.
Die Musik von Marcelo Toledo verdankt ihre sehr konzentrierte und spannungsreiche Wirkung ihrer nachgerade erotischen Nähe zur unmittelbaren Klangproduktion, die sich in der stets präzise auskomponierten Verwendung stark erweiterter Instrumental- und Vokaltechniken äußert. Für deren Erforschung und Ausarbeitung befasst sich Toledo selbst intensiv mit den Möglichkeiten der Instrumente und arbeitet darüber hinaus eng mit seinen Interpreten zusammen. Zur zusätzlichen Ausdehnung des klanglichen Dispositivs kommen auch elektroakustische Methoden zur Anwendung.
Im Rahmen seines Aufenthaltes als Gast des Berliner Künstlerprogramms plant Marcelo Toledo u.a. die Komposition eines neuen Musiktheaterwerks, inspiriert durch die Tagebücher des polnischen Autors Witold Gombrowicz. Am 26. April 2009 wird Resplandecencias de la nada vom Kammerensemble Neue Musik Berlin in der Temporären Kunsthalle aufgeführt (im Rahmen von Menschen bewegen. Tage der Auswärtigen Kulturpolitik).
Infos unter:
www.marcelotoledomusic.com