Karim
Ainouz
Karim Aïnouz wurde 1966 in Fortaleza in Brasilien geboren. Nach dem Studium der Architektur an der Universität von Brasilia und der Filmwissenschaft an der New York University nahm Karim Aïnouz 1993 am Independent Study Program des Whitney Museum of American Art teil. Zwischen 1989 und 1992 arbeitete er als Assistent des Regisseurs Todd Haynes an verschiedenen Spielfilmprojekten, zwischen 1992 und 1996 war er als Assistant Editor an der Produktion von mehr als 20 Spielfilmen beteiligt. Er ist Co-Autor des Films „Behind the Sun“ (2001) von Walter Salles. 1992 widmete sich Aïnouz der Arbeit an eigenen Filmprojekten. Er erhielt zahlreiche Förderungen und Stipendien, u.a. des renommierten Hubert Bals Fonds (Niederlande), der New York Foundation for the Arts (USA) und der Fundação Itaú Cultural (Brasilien). Sein Dokumentarfilm „Seams“ (1993) wurde mit dem Vito Russo Award des New Festival in New York ausgezeichnet, sein Kurlfilm „Paixão Nacional“ (1994) lief u.a. auf den Festivals von Oberhausen, Rotterdam, Vancouver, Porto und Montreal.
Aïnouz’ erster eigener Spielfilm „Madame Satã“ (2002) bedeutete seinen Durchbruch als Regisseur. Der Film über den exzentrischen Tänzer, Sänger und Transvestiten João Francisco dos Santos erlebte seine Uraufführung bei den Filmfestspielen in Cannes in der Sektion „Un certain regard“ und wurde auf zahlreichen internationalen Festivals (u.a. Chicago, Huelva/Spanien, Sao Paulo, Biarritz) zum Besten Film gekürt bzw. mit den Hauptpreisen für Regie ausgezeichnet.
Während seines Berlinaufenthalts 2004 widmete sich Karim Aïnouz neben seinem Fototagebuch vor allem der Arbeit an dem Drehbuch „Cidade Baixa“, das der brasilianische Regisseur Sergio Machado unter demselben Titel verfilmte. Der Film handelt von den besten Freunden Deco und Naldinho, die sich beide in die Stripperin Karinna verlieben und damit ihre Freundschaft aufs Spiel setzen. „Cidade Baixa“ wurde beim Filmfestival in Cannes erneut in der Reihe „Un certain regard“ uraufgeführt.
Zusammen mit dem brasilianischen Regisseur und DAAD-Gast des Jahres 2007, Marcelo Gomes, verfasste Aïnouz das Drehbuch zu dessen Roadmovie „Cinema, Aspirinas et Urubus“ (2005), das im selben Jahr ebenfalls bei den Filmfestspielen in Cannes erfolgreich Premiere feierte. 2006 wurde Aïnouz’ Spielfilm „Suely in the Sky“ beim Filmfestival in Venedig gezeigt. Karim Aïnouz lebt in Brasilien.
1988: Le Ballon de Bairros
(Kurzfilm, 26 min)
1992: O Preso
(Kurzfilm, 19 min)
1993: Seams
(Dokumentarfilm, 29 min)
1994: Paixão Nacional
(Kurzfilm, 9 min, 16mm)
2002: Rifa-me
(Kurzfilm, 28 min, 35mm)
2002: Madame Satã
(Spielfilm, 105 min
2003: Hic Habitat Felicitas
(Spielfilm, 36 min, 16mm)
2005: Cidade Baixa
(Drehbuch)
2005: Cinema, Aspirinas et Urubus
(Drehbuch)
2006: Suely in the Sky
(Spielfilm)
Vergangen
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Blast!
Karim Ainouz2024, Künstlerbuch, 6 Hefte im Schuber
Ein Leben in Bildern. Bilder, die dem Leben entnommen sind. Für jeden seiner Filme stellt der international renommierte Regisseur Karim Aïnouz (geb. 1966 in Fortaleza, lebt und arbeitet in Berlin) eine Sammlung von Fotografien zusammen, die das fiktionale oder dokumentarische Universum der Filme bereichern: Schnappschüsse von Freund*innen und Fremden, Landschaften und Orte, die zu Schauplätzen werden können, und sehr persönliche Einblicke in Details, Texturen und Materialien, die seine Geschichten inspirieren. Nach drei Jahrzehnten des Filmemachens lädt Aïnouz uns ein, sein fotografisches Werk zu entdecken, das zweifellos in einem inspirierenden und lebendigen Dialog mit seinem Kino steht.
Die Künstlerbuch-Box Blast! bestehend aus sechs Einzelheften in einem Schuber gibt erstmals einen Einblick in Aïnouz’ fotografisches Œuvre.
Editor: Felix von Boehm
Verlag: Distanz, Berlin
ISBN: 978-3-95476-541-6
Bestellung: shop@distanz.de