Israel, Film, 2003

Ayelet
Bargur

Ayelet Bargur wurde 1969 in San Francisco geboren und lebt seit 1970 in Israel. Von 1992 bis 1996 studierte sie an der Camera Obscura Art School und an der Universität von Tel Aviv Regie und Filmproduktion sowie Film- und Kunstwissenschaften. In den Jahren 1995 bis 1997 war sie Stipendiatin der America-Israel Cultural Foundation. In dieser Zeit realisierte sie ihren zweiten Kurzfilm „A Good Place to Be“ (1996), der auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. Ihre Dokumentar- und Spielfilme waren auf zahlreichen Festivals zu sehen und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. 2003 und 2004 nahm Ayelet Bargur an dem Projekt Moments Israel des Filmfestivals Jerusalem mit je einem Kurzfilm teil; auf Einladung der Akademie der Künste verbrachte sie den Sommer 2004 als Gast der 7. Internationalen Sommerakademie in Rüdersdorf bei Berlin.

Ayelet Bargur zeichnete verantwortlich für vielbeachtete israelische Kino- und Fernsehproduktionen. Ihre Filme reflektieren kritisch das tägliche Leben in Israel, sei es mit dokumentarischem Blick auf den Tod junger Rekruten in der israelischen Armee in „At the End of the Day“ (2000), die Perspektivlosigkeit arbeitsloser Jugendlicher in „Day by Day“ (2003) oder eine Chipfabrik mitten in der Wüste in „So Near So Far“ (2003). In dem Spielfilm „As if Nothing Happened“ (2000) bleibt eine israelische Familie lange im Ungewissen darüber, ob der älteste Sohn als Soldat den Selbstmordattentaten vom 21. Januar 1995 zum Opfer gefallen ist.

Ayelet Bargurs Aufenthalt beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD im Jahr 2003 gestaltete sich als Reise zurück in die eigene Familiengeschichte, in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg: Ihre Urgroßtante Beate Berger hatte 1922 die Leitung des jüdischen Kinderheims Beith Ahawah (Haus der Liebe) in Berlin übernommen. Zwischen 1934 und 1939 gelang es ihr, mit mehr als 100 Kindern nach Israel zu emigrieren. Ayelet Bargur dokumentierte diese Geschichte in ihrem Buch „Ahawah heißt Liebe. Die Geschichte des jüdischen Kinderheims auf der Berliner Auguststraße“ (dtv, 2006). Die Verfilmung des Buches ist gerade in Arbeit. Einen Ausblick auf Ayelet Bargurs Filmschaffen gibt die Kurzfilmkompilation „6 _“ des Berliner Künstlerprogramms mit der Videoarbeit „An Israeli in Berlin“ (2004). Die Regisseurin lebt in Tel Aviv.

1995: Voice, Picture and Love
(Kurzfilm, 16mm)

1996: A Good Place to Be
(Kurzfilm, 12 min, 16mm)

2000: At the End of the Day
(Dokumentarfilm, 50 min)

2000: As if nothing happened
(Spielfilm, 50 min, Farbe)

2001: Ras Pina
(Spielfilm, 50 min)

2001: Children of the Night
(Dokumentarfilm, 50 min)

2003: A letter to a boy no longer with us
(Kurzfilm)

2003: Day by Day
(Dokumentarfilm)

2003: So Near So Far
(Dokumentarfilm)

2004: An Israeli in Berlin
(Kurzfilm)

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