Ferenc
Szijj
Ferenc Szijj wurde 1958 in Szombathely, Ungarn, geboren. Nach dem Studium der Hungarologie und Germanistik arbeitete er als Gymnasiallehrer, als Bibliothekar und als Redakteur der Literaturzeitschrift Nappali Ház. Nach Einstellung der Zeitschrift redigierte Szijj eine Internet-Zeitschrift und war als Übersetzer aus dem Deutschen tätig. 1990 debütierte er mit dem Gedichtband „A lassú élet titka“ (Das Geheimnis des langsamen Lebens, 1992). Es folgten „A futás napja“ – Kleinprosa (1992; Der Tag des Rennens, 1993) sowie die Gedichtsammlungen „A nagy salakmező“ (1997; Die große Schlackenwiese) und „Kéregtorony“ (1999; Rindenturm).
Szijj sagt von sich, er wäre gern Lokführer oder Fußballspieler geworden – aber wegen seiner schwachen Augen sei er am Ende dazu gezwungen worden, seine Brötchen unter schlechten Lichtverhältnissen zu verdienen: mit dem Schreiben. Diese Tätigkeit habe allerdings bei ihm einen „Teufelskreis des Sehens“ ausgelöst. „Ich fühle mich nicht als echter Dichter, der ein Gedicht nach dem anderen schreibt und nur in Gedichten denken kann. Die perfekte stilistische Form hat mich nie besonders gereizt. Ich würde sogar noch weiter gehen: heutzutage interessiert mich auch die grammatikalische Korrektheit nicht besonders – obwohl ich, wenn das jetzt auch nicht allzu unbescheiden klingt, viel Ahnung über Grammatik und über Sprachgebrauch habe – als Anwender.“
Für sein literarisches Werk wurde Szijj mit zahlreichen Preisen geehrt, u.a. dem „Kinderbuch des Jahres“ der ungarischen Sektion des IBBY und dem „Buch des Jahres“ (Kategorie Kinderbuch); zweimal war er Soros-Stipendiat.
Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung
Das Geheimnis des langsamen Lebens.
Aus dem Ungarischen von Andrea Seidler. Droschl, Graz 1992
Der Tag des Rennens.
Aus dem Ungarischen von Andrea Seidler. Droschl, Graz 1993
Sturzlicht: Zwei Bücher zu langen Unfällen.
Aus dem Ungarischen von Andrea Seidler und György Buda. Droschl, Graz 2005