Kanada / Südkorea, Film, 2002

Helen
Lee

Helen Lee, geboren 1965 in Seoul, Korea, wuchs im kanadischen Toronto auf. Sie studierte Anglistik und Filmwissenschaft in Ontario, Toronto und New York, bevor sie am Whitney Museum bei Homi Bhabha und Benjamin Buchloh ein Studium in Critical and Curatorial Studies aufnahm. 1994 assistierte sie dem kanadischen Regisseur Atom Egoyan bei dessen Film „Exotica“ und beendete im selben Jahr ihre praktische Filmausbildung am Canadian Film Centre, wo sie ihre ersten Kurzfilme realisierte: „Sally’s Beauty Spot“ (1990), eine Reflexion über westliche Vorstellungen von asiatischer Weiblichkeit; „My Niagara“ (1992), die Erinnerungen einer japanisch-kanadischen Frau an ihre verstorbene Mutter und „Prey“ (1995), die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Koreanerin und einem Ladendieb. „Subrosa“ (2000), Helen Lees vierter Film, erzählt von der Suche einer kanadischen Frau nach ihrer Mutter in Korea.

Neben ihren Filmarbeiten ist Helen Lee auch auf dem Gebiet der Medienkunst tätig. 1992 trug sie zur Gemeinschaftsinstallation „Those Fluttering Objects of Desire“ eine dreiminütige Sequenz mit dem Titel „To Sir With Love“ bei, die sich Fragen der Sexualität, Geschlechterdifferenz und Rassendiskriminierung widmet. Das Kurzvideo „M. Nourbese Philip“ (1995), von der Künstlerin selbst als „visual poem“ bezeichnet, ist eine Hommage an den gleichnamigen Dichter. In „The Yoko Ono Project“ erinnert Helen Lee unter Verwendung verschiedener Projektionsformen (Film, Video, Dias) (1996) an die vielseitige Künstlerin und Lebensgefährtin von John Lennon.

Helen Lees Filme und Videoinstallationen waren weltweit auf internationalen Festivals zu sehen und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. beim Internationalen Filmfestival in Toronto. Dort feierte auch ihr erster abendfüllender Spielfilm Premiere, die Romantikkomödie „The Art of Woo“ (2001), die anschließend im Kino zu sehen war.
2002, während ihres Berlinaufenthalts beim Künstlerprogramm des DAAD, arbeitete Helen Lee an einem Drehbuch, das auf den Memoiren ihrer Tante, der Schriftstellerin In-Sook Kim, basiert. Gleichzeitig entwickelte sie die Videoinstallation „Cleaving“ (2002), die bei der Werkleitz Biennale uraufgeführt wurde. Helen Lee lebt in Toronto.

1990: Sally’s Beauty Spot
(Kurzfilm, 12 min, 16mm)

1992: My Niagara
(Kurzfilm, 40 min, 16mm)

1995: Prey
(Kurzfilm, 26 min, 16mm)

2000: Subrosa
(Kurzfilm, 22 min, 35mm)

2001: The Art of Woo
(Spielfilm, 97 min, 35 mm, Digital Video, Farbe)

2002: Cleaving
(Videoinstallation)

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