Letters from Panduranga

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Letters from Panduranga

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Mit Arbeiten von Nguyen Trinh Thi

Anlässlich der Internationalen Filmfestspiele Berlin präsentiert die daadgalerie einen neuen Film der vietnamesischen Künstlerin und Filmemacherin Nguyen Trinh Thi. Nguyen wurde mit Filmen und Installationen bekannt, die sich, häufig unter Verwendung von Found Footage und Archivmaterial, mit der komplexen politischen und kulturellen Geschichte Vietnams auseinandersetzen.

Der etwa halbstündige Essayfilm Letters from Panduranga (2015) erzählt in Form eines Briefwechsels zwischen zwei Filmemachern von den Plänen der vietnamesischen Regierung, in Ninh Thuan, dem spirituellen Zentrum des Cham Volkes, die beiden ersten Atomkraftwerke Vietnams zu errichten, wodurch die Jahrtausende alte matriarchalische Hindukultur der Cham in ihrer Existenz bedroht ist. Letters from Panduranga spielt darüber hinaus auf den historischen Hintergrund von Krieg und Kolonialismus an, indem er mit verschiedenen filmischen Genres, Landschaftsaufnahmen und Porträts, Dokumentation und Fiktion, Kunst und Ethnographie operiert und auch deren zwangsläufige Unzulänglichkeit im Hinblick auf die Darstellung anderer Kulturen, Menschen, Erfahrungen in Geschichte und Gegenwart thematisiert.

In der Ausstellung in der daadgalerie sind neben der Filmprojektion eine aktuelle Fotoarbeit und die 2013 entstandene Diaprojektion Landscape Series #1 zu sehen. Für letztere hat Nguyen Trinh Thi online recherchierte Pressefotografien zusammengestellt, auf denen Personen zu sehen sind, die auf Orte deuten, an denen in der Vergangenheit etwas geschehen ist und die somit als stumme Augenzeugen eines nicht mehr sichtbaren Ereignisses auftreten.

Letters from Panduranga wurde im Herbst letzten Jahres zunächst bei der Ural Industrial Biennial in Jekaterinburg und der Taiwan Asian Art Biennial präsentiert. Erweitert um Fotografien und Objekte, die die Künstlerin im Kontext ihrer Recherchen gesammelt hat, wurde er anschließend im Rahmen der Ausstellungsreihe Satellite im Pariser Jeu de Paume und im CAPC in Bordeaux gezeigt.

Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit leitet Nguyen Trinh Thi das 2009 von ihr gegründete Hanoi DocLab, wo sie auch heute noch unterrichtet. Dieses Zentrum für Dokumentarfilm und Videokunst ist inzwischen zu einem zentralen Ort des Austauschs und der Produktion für Filmschaffende in Vietnam geworden.

Nguyen Trinh Thi, *1973 in Hanoi, lebt und arbeitet in Hanoi, ist Videokünstlerin und Dokumentarfilmregisseurin. Derzeit lebt sie als Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin.
Einzel- und Gruppenausstellungen sowie Filmvorführungen (Auswahl): Jeu de Paume Paris (2015), CAPC Bordeaux (2015), Lyon Biennale (2015), Asian Art Biennale Taiwan (2015), Ural Industrial Biennale (2015), Musée d’Art Contemporain Nîmes (2014), Singapur Biennale (2013), Jakarta Biennale (2013), ZKM Karlsruhe (2013), Internationale Kurzfilmtage Oberhausen (2011, 2012), Tate Modern London (2010), Stenersen Museet Oslo (2009). Nguyen Trinh Thi wurde 2016 mit dem Prudential Eye Award im Bereich Digital / Video ausgezeichnet.

  1. Februar 2016
    18.30 Uhr, Screening:
    Letters from Panduranga (2015, 35 min), Landscape Series #1 (2013, 5 min.)

19.15 Uhr, Künstlergespräch
Nguyen Trinh Thi & Dr. May Adadol Ingawanij, Filmwissenschaftlerin am
Centre for Research and Education in Arts and Media, University of Westminster, London

Mo – Sa, 11 – 18 Uhr

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