Echoic Choir
10.09.2021 / 20:00 – 23:30
Mit Stine Janvin
Aufgrund aktueller Besucherbeschränkungen finden zwei Performances am gleichen Tag statt: 20.00-21.15 / 22.00-23.15
Gemeinsam mit dem CTM-Festival präsentiert das Berliner Künstlerprogramm des DAAD die deutsche Erstaufführung von Echoic Choir, einer neuen Arbeit der Vokalistin und Musikerin Stine Janvin (Fellow 2020-21) und der Choreografin Ula Sickle. Angesichts der frustrierenden Situation, während der Pandemie nicht an Nachtleben und Clubkultur teilhaben zu können, weckt Echoic Choir Erinnerungen an die Rituale gemeinsamer Clubbesuche und nächtlicher Tanzwut.
Echoic Choir abstrahiert die synästhetischen Erfahrungen auf Raves und in Nachtclubs. Die Vorstellung von der Intimität des Tanzens in einem Club ist im Laufe des letzten Jahres allmählich zu einer vagen Erinnerung geworden. Janvin und Sickle greifen dieses Ambiente mit neuen Parametern in der Absicht wieder auf, neue Perspektiven auf ein vertrautes Szenario eröffnen. Das Publikum wird eingeladen, an einem kollektiven Ritual teilzunehmen, bei dem es sich physisch zwischen den PerformerInnen aufhält und eine Erinnerung im Körper aufruft. Dabei entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, wobei die physische Distanz und die Hygieneregeln eingehalten werden.
Ausgangspunkt für Echoic Choir sind Janvins für ihr Projekt Fake Synthetic Music entwickelten Gesangstechniken, bei denen sie nur mit ihrer Stimme und ohne Nachbearbeitung elektronische und digitale Klänge nachahmt und erzeugt. Mit einem Ensemble von PerformerInnen unter der Leitung von Sickle entsteht eine Choreografie aus Stimmen und Bewegungen, in der die PerformerInnen ihre eigenen sinnlichen Erinnerungen an Rave-Erlebnisse körperlich ausdrücken und ähnliche Erinnerungen beim Publikum aktivieren. Als gemeinschaftliches und eindringliches Erlebnis zielt die Performance auf eine körperliche Resonanz ab, die gegenwärtige Gruppenzusammenkünfte, die zum einen vergangen sind und zum anderen jetzt gerade erst wieder beginnen, widerhallen lässt und Raum gibt, Sehnsucht und Verlangen sowie schmerzhafte Leere zu spüren.
Echoic Choir wurde während Stine Janvins Aufenthalt im Berliner Künstlerprogramm des DAAD (Juli 2020 – Juli 2021) entwickelt.
Konzept, Komposition Stine Janvin Konzept, Choreografie Ula Sickle Mit Michelle Cheung, Roman Ole, Rishin Singh, Annalise van Even, Stine Janvin, Ula Sickle Libretto, Dramaturgie Persis Bekkering Kostüme Wang Consulting Licht Marcel Weber (MFO), Ofer Smilansky Ton Olivia Oyama Grafikdesign D-E-A-L Ko-Produktion Wiener Festwochen, MUNCH (Oslo), STUK House for Dance, Image and Sound (Leuven), Dampfzentrale Bern Mit Unterstützung der Flämischen Gemeinschaft, der Kommission der Flämischen Gemeinschaft und des Berliner Künstlerprogramm des DAAD Künstlerresidenzen Kunstenwerkplaats (Brüssel), Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Dampfzentrale Bern Produktion, Promotion Caravan Production (Brüssel)
Tickets: 15,- € plus Vorverkaufsgebühr
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3, 12053 Berlin
Bildnachweis: Nurith Wagner-Strauss courtesy Wiener Festwochen