Frangis
Ali-Sade
geb. am 28. Mai 1947 in Baku/Aserbaidschan, studierte dort am Konservatorium Klavier und Komposition (Examen 1970 bzw. 72), 1989 Promotion. Sie unterrichtete seit 1976 Musikgeschichte am Konservatorium in Baku, seit 1990 Zeitgenössische Musik und Geschichte der Orchesterstile.
Von 1993 bis 1996 Chorleiterin am Opernhaus von Mersin (Türkei), anschließend zwei Jahre Dozentin für Klavier und Musiktheorie am dortigen Konservatorium. Seit Dezember 1998 lebt und arbeitet sie wieder in Baku. 1980 erhielt Ali-Sade den Preis des Aserbaidschanischen Komponistenverbands. 1990 wurde sie als „verdiente Künstlerin“ der Aserbaidschanischen SSR ausgezeichnet. Seit 1988 ist sie Mitglied der Schönberg-Gesellschaft in Los Angeles. Als Pianistin setzt sich Ali-Sade nachdrücklich für die Werke zeitgenössischer Komponisten der ehemaligen Sowjetunion ein. Ihrer Initiative ist es darüber hinaus zu verdanken, daß Werke der 2. Wiener Schule und Komponisten wie Olivier Messiaen, John Cage und George Crumb in Baku erstmals aufgeführt wurden.
Mit ihrer Klaviersonate in memoriam Alban Berg (1970) stellte sich die Komponistin 1976 beim Musikfestival in Pesaro erstmals im westlichen Ausland vor; danach erklang ihre Musik beim Schwedischen Frühling in Stockholm ’82, beim Warschauer Herbst ’83, bei den Berliner Festwochen ’86, beim Almeida-Festival in London ’87, beim Internationalen Festival für Neue Musik in Heidelberg ’89 und ’99, beim Holland-Festival in Amsterdam ’89, in New York, Boston, Los Angeles und Buffalo ’89, beim Int. Forum für zeitgenössische Musik in Mexiko ’89, bei den Frankfurt-Festen ’89, in Zürich, Köln, Berlin, Bonn, beim Hamburger Frauenfestival ’90 und im Rahmen des Prokofjew-Festivals in Duisburg ’91. Sodann folgten zahlreiche Aufführungen, Rundfunk- und CD-Aufnahmen in Frankreich, den USA, der Schweiz sowie in Grossbritannien, Deutschland, Holland, Dänemark, Australien, Estland, und in der Türkei. Zuletzt war sie Composer-in-Residence bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern 1999.