Pedro
Rosa Mendes
Pedro Rosa Mendes wurde 1968 in Cernache do Bonjadrin, Portugal, geboren. Nach dem Studium der Rechtwissenschaften arbeitete er als Journalist, unter anderem für die Zeitung Público. Bekannt würde er zunächst durch seine Reportagen über die Kriege in Zaire, Ruanda, Afghanistan und Jugoslawien, für die er zweimal mit dem Feature-of-the-Year-Preis ausgezeichnet wurde. Pedro Rosa Mendes ist durch eine ungewöhnliche und im wörtlichen Sinne unglaubliche Reise zum Schriftsteller geworden, eine Reise, die ihn im Süden Afrikas durch Angola, Sambia, Simbabwe und Mosambik führte. In dreieinhalb Monaten legte er mehr als zehntausend Kilometer in einem von der Öffentlichkeit vergessenen Gebiet zurück. In einem der ärmsten Teile der Welt, in dem Krieg und Elend den Alltag beherrschen, entdeckte Pedro Rosa Mendes unglaubliche Figuren: Anonyme Helden und Bewohner an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Seine Reise drohte zu einer apokalyptischen Fahrt „ans Ende des Menschen“ zu werden, wäre er nicht immer wieder einem ungebrochenen Lebenswillen begegnet. Ergebnis dieser Reise war „Baía dos Tigres“, (1999; Tigerbucht, 2001), das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.
„Dies ist ein Buch über einfache Dinge: die Ruhe, die Angst und die Vitalität des Todes. Im Juni 1997 landete ich in Luanda in der Absicht, Quelimane über Land zu erreichen (…) Diese Seiten sind ein Atlas, auf dem man diese Durcheise nachlesen kann: die affektive Kartographie einer Route, deren Orte Gesichter von Menschen tragen und wo Raum und Zeit die Koordinaten sind, die am meisten lügen. Alle hatten mich gewarnt: es war noch immer Krieg in diesen Breiten. Ich habe Weggefährten verloren. Und meine Rückkehr war ungewiß“ (aus: Tigerbucht)
Veröffentlichungen in deutscher Übersetzung
Tigerbucht.
Aus dem Portugiesischen von Inés Koebel. Ammann, Zürich 2001