USA, Film, 2001

Todd
Verow

Todd Verow wurde 1966 in Bangor, Maine in den USA geboren. Er studierte an der Rhode Island School of Design, an der Brown University und am American Film Institute. Nach einigen Kurz- und Experimentalfilmen in den 80er und frühen 90er Jahren drehte er 1996 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm „Frisk“ – nach dem gleichnamigen Roman von Dennis Cooper –, der nicht nur wegen der ungewöhnlichen Mischung aus Super8 und diversen Videoformaten, sondern auch wegen seiner Thematik bei der Kritik für großes Aufsehen sorgte: Sadismus und Mord im Schwulenmilieu. Der Film lief bei vielen internationalen Filmfestivals, u.a. in Sundance, Berlin und Toronto. Im selben Jahr gründete Todd Verow gemeinsam mit Jim Dwyer die Produktionsfirma Bangor Films in New York, die sich ausschließlich Independent-Filmen mit minimalem Budget verschrieben hat.

Nach seinem erfolgreichen Spielfilmdebüt scharte der Filmemacher eine Truppe von Schauspielern um sich, mit denen er durch Improvisation und unaufwändige Kameratechnik eine intimere Filmsprache zu entwickeln suchte. Es entstanden „Little Shots of Happiness“ (1997), „Shucking the Curve“ (1998) und „The Trouble with Perpetual Déja-vu“ (1999). Seitdem ist Todd Verow mit seinen thematisch kontroversen und formal unkonventionellen Filmen regelmäßig auf renommierten Festivals vertreten. Bangor Films ist inzwischen zum Aushängeschild unabhängigen Filmemachens in Amerika avanciert.

„Little Shots of Happiness“ und „A Sudden Loss of Gravity“ wurden 1997 und 2000 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin gezeigt. 2001 war Todd Verow Gast des Berliner Künstlerprogramms und arbeitete an seinem Film „Take Away“ (2002) weiter, der später auch teilweise in Berlin gedreht wurde. Mit seinen Kurzfilmen „Superstar Make-Up Tips“ (2000) und „Fetal“ (1998) ist Todd Verow auf der DVD-Kompilation „6 1/2“ des Berliner Künstlerprogramms vertreten.
In „Anonymous“ (2004) übernahm Verow erstmals selbst die Hauptrolle und wurde abermals ins Panorama der Berlinale eingeladen. „Vacationland“ (2005), die autobiographisch gefärbte Geschichte zweier Halbwüchsiger in der amerikanischen Provinzstadt Bangor, die ihre homosexuelle Neigung entdecken, wurde 2006 ebenfalls im Panorama der Berlinale präsentiert. Todd Verows jüngstes Projekt ist ein Politdrama mit dem Titel „Bulldog in the White House“. Der Independent-Regisseur lebt und arbeitet in New York City.


1990: The Death of Dottie Love
(Kurzfilm)

1991: Built for endurance
(Kurzfilm)

1996: Frisk
(Spielfilm, 88 min, Farbe)

1997: Little Shots of Happiness
(Spielfilm, 83 min, Digital Video, Farbe)

1998: Shucking the curve
(Spielfilm, Farbe)

1999: Trouble with perpetual Déjà-vu
(Spielfilm, 90 min)

2000: A Sudden Loss of Gravity
(Spielfilm, 90 min)

2002: Take Away
(Spielfilm)

2004: Anonymous
(Spielfilm, 82 min, Farbe)

2005: Vacationland
(Spielfilm, 104 min, Farbe)

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