Japan, Musik, 2012

Tomomi
Adachi

Foto: Mute Souvenir/Kai Bienert

Geboren 1972 in Kanazawa (Japan), lebt in Tokyo.
Studium (Philosophie, Ästhetik) an der Waseda-Unviversität, Tokyo. Seit 1994 freischaffender Composer/Performer, Interpret experimenteller Musik, Lautdichter, Installationskünstler, Kurator und Kritiker, über 400 Auftritte weltweit. 2007–2010 Lehrtätigkeit an der Tama-Kunsthochschule, Tokyo. Stipendien und Gastaufenthalte u.a. in Dortmund, Wien, Brüssel, New York City und Amsterdam (STEIM).

Adachi betätigt sich als Composer/Perfomer in den Bereichen elektronische Musik, Lautpoesie, Vokalperformance, Improvisation und Instrumentenbau, außerdem als Regisseur und Installations und Videokünstler. Bei vielen seiner Performances kommen seine selbst entworfenen elektronischen Musikinstrumente zum Einsatz, zum Beispiel kleine Eigenbau-Synthesizer in Tupperdosen oder sein „Infrared Sensor Shirt“, ein Hemd, vermittels dessen die Körperbewegungen seines Trägers verschiedene musikalische Ereignisse fernsteuern. Neben Soloauftritten arbeitet er auch häufig mit anderen Performern zusammen, darunter in jüngerer Zeit etwa Yasunao Tone (Roulette, New York City, 2010) oder Jaap Blonk (STEIM, Amsterdam, 2009). Seine in der Tradition der Lautpoesie stehenden Kompositionen und Performancekonzepte für Laienchöre und ensembles bringt er nach Einstudierung in Workshops oder mit seinem Ensemble „Adachi Tomomi Royal Chorus“ zur Aufführung.

Adachis Projekt für Berlin bezieht sich auf die japanische Avantgarde-Gruppe „Mavo“, die in den 1920er Jahren im Umkreis von Konstruktivismus und Dadaismus aktiv war, auch in Berlin, wo sich der künstlerische Kopf der Gruppe, Tomoyoshi Murayama, 1922 aufhielt. Vor allem deren Pionierarbeit im Bereich der konkreten Poesie will Adachi zur Grundlage einer Reihe von Stücken machen, die unter Einsatz von Stimme und elektronischen Mitteln in Form von Performances und Schallaufnahmen entstehen sollen. Dabei soll es auch zu Kollaborationen mit anderen Klangkünstlern kommen.

Tonträger mit Adachis Arbeiten erschienen unter anderem unter den Labels Tzadik, Naya Records, Omega Point und Suigyu.

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