Planetary Transitions 2025: Potsdam Artist Residency – Call for Applications

Das Potsdam-Memorandum von 2007 ruft die Wissenschaft wie die Zivilgesellschaft dazu auf, alle Quellen des Erfindungsreichtums und der Kooperation zu erschließen, um die gewaltigen Nachhaltigkeitsherausforderungen unserer Zeit anzugehen. Die Künste können hierbei einzigartige Einsichten liefern, die über den Rahmen der wissenschaftlichen Analyse und der Entwicklung politischer Maßnahmen hinausgehen, da sie unsere Ansichten in Frage stellen und neue Wege eröffnen, um gemeinsam auf das Ziel einer nachhaltigen Welt hinzuarbeiten und gleichzeitig den Dialog über Kulturen, Epistemologien und Territorien hinweg zu fördern.

Gemeinsam laden das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, die Stadt Potsdam, und das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) internationale Künstler:innen dazu ein, sich für ein Residenzprogramm in Potsdam zu bewerben, das die Möglichkeit bietet, sich künstlerisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander zu setzen. Das Programm zielt darauf ab, den Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu fördern sowie weltweite Zusammenarbeit zu ermöglichen. Wir ermutigen insbesondere die Teilnahme von Künstler:innen mit kritischen Stimmen und Perspektiven, die in den deutschen und westeuropäischen Debatten zu Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsentwicklung bisher nicht vorkommen.

Wir freuen uns besonders über Bewerbungen von Kandidat:innen, deren Interessen sich mit unseren Forschungsaktivitäten decken, insbesondere in den Bereichen: Luftqualität, Klimawandel, Konsum, Demokratie, Digitalisierung, Energie, gerechte Transformation, Mentalität, Mobilität, Rechte der Natur, Risiken und Gefahren und/oder Nachhaltigkeitsherausforderungen, welche die Arktis, Europa (insbesondere Brandenburg/Berlin), Lateinamerika (insbesondere die Amazonasregion), Süd- (d.h. die Himalaya-Region) und Ostasien oder die Ozeane betreffen.

Der oder die erfolgreiche Bewerber:in wird am RIFS-Fellow-Programm teilnehmen, das in den vergangenen Jahren neben Wissenschaftlern und Praktikern aus der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft auch häufig Künstler aufgenommen hat. Die Fellowships erstrecken sich über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten, beginnend in der zweiten Jahreshälfte 2025. Das RIFS stellt die grundlegende Infrastruktur sowie ein monatliches Stipendium und zusätzliche Zuschüsse für Nebenkosten wie Reisekosten zur Verfügung, die vom DAAD mitfinanziert werden. Darüber hinaus unterstützen wir die Stipendiaten bei der Beantragung von Visa, übernehmen die Kosten für die An- und Abreise nach Potsdam und stellen für die ersten drei Monate des Stipendiums eine Wohnung zur Verfügung, so dass die Stipendiaten ausreichend Zeit haben, sich bei Bedarf eine geeignete Wohnung im Raum Berlin-Brandenburg zu suchen.

Die Fellows werden während ihres gesamten Aufenthalts von der RIFS Fellow-Abteilung unterstützt und haben die Möglichkeit, sich mit anderen Forschenden und Fellows am RIFS sowie mit kulturellen Einrichtungen in Potsdam und darüber hinaus auszutauschen.

Diese Ausschreibung richtet sich an Künstler:innen aus allen Sparten – Bildende Künste, Film, Darstellende Künste, Literatur, Musik und weitere Kunstformen. Wir legen einerseits Wert auf künstlerische Erfahrung, sind uns aber ebenso bewusst, dass außergewöhnliches Talent und Kreativität oft über die traditionellen Maßstäbe hinausgehen. Wir ermutigen Einzelpersonen mit einer Leidenschaft für ihr Handwerk und einem aussagekräftigen Portfolio, das ihre Fähigkeiten unter Beweis stellt, sich zu bewerben. Wir begrüßen gemeinsame Bewerbungen von künstlerischen Kollektiven; unsere Mittel sind jedoch begrenzt. Bitte wenden Sie sich direkt an uns, wenn Sie eine gemeinsame Bewerbung einreichen möchten.

Für die Bewerbung reichen Sie bitte die folgenden Dokumente und Informationen ein:

•    Motivationsschreiben (max. 2 Seiten): Bitte erläutern Sie Ihre Motivation, sich auf dieses Fellowship zu bewerben. Skizzieren Sie bitte insbesondere, wie Ihr Projekt von einer Zusammenarbeit mit einer der Forschungsgruppen am RIFS profitieren würde. Bitte geben Sie an, welche RIFS-Forschungsgruppe Ihr bevorzugter Kooperationspartner wäre.
•    Lebenslauf (max. 2 Seiten): Bitte schildern Sie die wichtigsten Abschnitte Ihrer Karriere.
•    Portfolio (max. 20 Seiten): Bitte reichen Sie Ihr Portfolio oder Links zu Websites mit Ihren Arbeiten ein.
•    Antrag (max. 5 Seiten): Bitte skizzieren Sie Ihr geplantes Projekt während des Fellowships und gehen Sie dabei besonders darauf ein, inwiefern es sich auf Nachhaltigkeit bezieht und wie es am RIFS, im Raum Potsdam/Berlin und/oder in der deutschen Kulturlandschaft umgesetzt werden soll.

Alle Dokumente müssen bis zum 15. Januar 2025 als separate PDF-Dateien auf Englisch über unser Online-Bewerbungstool eingereicht werden. Ihre vollständige Bewerbung (alle Dateien) sollte 25 MB nicht überschreiten.

Erfolgreiche Bewerber:innen werden von Vertreter:innen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, der Stadt Potsdam, des RIFS und unabhängigen Jurymitgliedern aus Wissenschaft und Kunst ausgewählt. Wir streben eine Entscheidung im Februar/März 2025 an.

Als Teil des Stipendiums erwarten wir, dass der/die erfolgreiche(n) Bewerber seine/ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorstellt. Damit sind nicht unbedingt fertige Kunstwerke gemeint, sondern im weiteren Sinne ihre Themen, ihr Ansatz und ihre Perspektive auf planetarische Übergänge.

Den kompletten Ausschreibungstext (in Englisch) finde Sie hier.

Kooperationsprojekt mit Artis

Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD und Artis, New York und Tel Aviv, haben eine Kooperation ins Leben gerufen, um KünstlerInnen und KuratorInnen aus Israel, die in den Bereichen Bildende Kunst, Performance und Kuration tätig sind, voll finanzierte Aufenthalte anzubieten. Die KünstlerInnen und KuratorInnen werden sich bis zu drei Monate an Kunstinstitutionen wie dem Bauhaus-Archiv Berlin, der Neuen Sächsischen Galerie, dem Künstler*innenhaus Mousonturm Frankfurt, Forecast Berlin und Universitäten wie der Universität der Künste Berlin, der Humboldt-Universität und der Hochschule für Bildende Künste Hamburg aufhalten. Bereits eingeladen sind der Kurator und Architekt Eran Eizenhamer, die Künstlerin und Kuratorin Hadas Kedar, die bildende Künstlerin Nira Pereg, die Kuratorin Mayaan Sheleff und das Performance-Kollektiv Public Movement. Weitere Einladungen werden folgen.

Artis ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation für zeitgenössische Kunst, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, zeitgenössische Künstler aus Israel zu unterstützen und einen Beitrag zu einer globalen Diskussion über Kunst und Kultur zu leisten. Artis arbeitet mit KünstlerInnen und KuratorInnen zusammen, die kritische Fragen stellen und komplexe Narrative erforschen und danach streben, über die Reproduktion nationaler Narrative, Vorannahmen oder vorgefasster Meinungen hinauszugehen, um verantwortungsbewusst und dialogfähig  im Austausch mit der internationalen Kunstgemeinschaft nach neuen Ansätzen und Perspektiven zu suchen. Artis setzt sich dafür ein, KünstlerInnen und KuratorInnen aus Israel unabhängig von ihrer Religion, ihrem Alter, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität künstlerische Möglichkeiten zu bieten.

Die Stipendien werden aus Mitteln des Auswärtigen Amts im Rahmen des Programms DAAD Künste und Medien gefördert.

Ankündigung Fellows 2025

Die herausragenden Kunstschaffenden, die 2025 mit Residenzaufenthalten in Berlin ausgezeichnet werden, stehen fest. Aus rund eintausendvierhundert Bewerbungen aus 120 Ländern haben vier unabhängige, international besetzte Jurys die folgenden Positionen ausgewählt:

Bildende Künste
Hoda Afshar, Iran
Essa Grayeb, Palästinensische Gebiete
Hira Nabi, Pakistan
Alejandra Pombo Su, Spanien
Sage Ni’Ja Whitson, USA

Film
Flora Dias, Brasilien
Wanjiru Kinyanjui, Kenia
Yeo Siew Hua, Singapur

Literatur                    
Julia Cimafiejeva, Belarus
Nastaran Makaremi, Iran
James Noël, Haiti
Norman Erikson Pasaribu, Indonesien
Claudia Rankine, USA
Geetanjali Shree, Indien

Musik & Klang         
Dror Feiler, Schweden
Interspecifics, Mexiko
Isuru Kumarasinghe, Sri Lanka
Okkyung Lee, Südkorea

Pressemitteilung Fellows 2025

Fellows des Berliner Künstlerprogramms 2024

Die herausragenden Kunstschaffenden, die 2024 mit Residenzaufenthalten in Berlin ausgezeichnet werden, stehen fest. Dank einer Kooperation mit der Matschinksy-Denninghoff-Stiftung unter dem Dach der Berlinischen Galerie wird erstmals ein neues Kollektivstipendium ermöglicht, das 2024 an das philippinische Kollektiv Green Papaya vergeben wird. In den Sparten Literatur, Film und Musik & Klang wurden die neuen Fellows aus rund sechshundert Bewerbungen aus 105 Ländern ausgewählt. Für die Sparte Bildende Künste wurden die Fellows von einer international besetzten Jury nominiert und ausgewählt. Die Liste der Fellows und die Mitglieder aller beteiligten Jurys finden Sie auf unserer Webseite.

Webseite „Mapping the Archive“ jetzt online

Dank einer Förderung durch das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) und der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhaltkonnten konnten Teile der audiovisuellen Archivbestände des BKP digitalisiert werden. Mapping the Archive macht ausgewählte Werke nun erstmals online frei zugänglich. Auf einer Karte Berlins sind jene Orte markiert, mit denen sich die Fellows während ihres Aufenthaltes in den 1970er bis 1990er Jahren besonders beschäftigt haben. Mapping the Archive setzt sich mit den Beziehungsgeflechten und Bewegungen der Fellows durch Berlin auseinander und zeichnet auf diese Weise eine bisher unsichtbare Chronik der Stadt.

www.mappingthearchive.de

Neuerscheinung: Pisitakun Kuantalaeng compilation MIDDLE SOUND #01

Am 27. November erscheint die Compilation MIDDLE SOUND #01. Pisitakun Kuantalaeng (Fellow Musik & Klang 2023) hat dafür 16 internationale ProduzentInnen eingeladen, Protestlieder ihrer Heimatländer neu zu interpretieren. Zusammen mit Hintergrundinformationen zu den Originalliedern und den beteiligten KünstlerInnen werden die daraus hervorgegangenen Tracks als Onlinealbum zugänglich gemacht. Die Veröffentlichung ist Teil des größeren Projekts THE THREE SOUND OF REVOLUTION, in dem Kuantalaeng Verbindungslinien und Unterschiede globaler Protestbewegungen untersucht, in denen Musik meist eine zentrale Rolle spielt. Eine weitere Iteration des Projekts wird in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm beim CTM Festival 2024 – SUSTAIN präsentiert.

Mit Beiträgen von: Abadir (EG), Teya Logos PH), Gabber Modus Operandi (ID), Pisitakun (TH), Wanton Witch (MY), Neo Geodesia (CB), WAQ WAQ KINGDOM (JP), Odete (PT), Ale Hop (PE), Carla Boregas (BR), Ruhail Qaisar (IN), fatalism (GR), Hui Ye (CN), PNIKY HTUT AUNG (MM), HURA (IR), Tanat Teeradakorn (TH)

Mastering: Enyang Urbiks, Urbiks Music GmbH
Webseite Konzeption & Realisierung: José Fernandes
Gefördert vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD

https://threesound.org/

Neu erschienen: Mario Verandi, Lucent Shores

Lucent Shores vereint Mario Verandis elektroakustische Kompositionen, die er im Zeitraum 2002 und 2017 produziert hat. Das Album komplementiert Verandis Orillas Distantes – Distant Shores, das 2001 veröffentlicht wurde und seine frühen elektroakustischen Werke (1995 – 2000) enthält. Die beiden Alben machen den starken Bezug des Komponisten zur akusmatischen Musik sichtbar, deren Wurzeln zurück bis zur musique concrète der 1940er Jahre reichen. Mit Intensität und Vorstellungskraft erkundet Mario Verandi die Verwendung von erkennbaren Klangquellen im Zusammenspiel mit elektronischen Transformationen des gleichen Materials und verwischt damit die Grenzen realer und abstrakter Klangwelten.
Die Produktion wurde vom Berliner Künstlerprogramm unterstützt.

CD / 2023
Zur Bestellung

OPEN CALL: OSCILLATIONS – Sonic Inquiries and Practices

Die Akademie der Künste, das Centre for Humanities Research an der University of the Western Cape und Deutschlandfunk Kultur freuen sich, den Beginn des gemeinsamen Projekts OSCILLATIONS bekannt zu geben. Damit wollen wir eine trans-hemisphärische Verständigung über akustisches Denken und Handeln erreichen.

OSCILLATIONS findet in Kapstadt, Berlin und im Cyberspace statt. Im Zeichen von Dialog, Austausch und Zusammenarbeit veranstalten die Partner eine Reihe von Künstlerresidenzen, Klanginstallationen und Ausstellungen, Hör- und Lesesessions, Rundfunk- und Podcast-Inhalte sowie Workshops und Archivexperimente.

Dieser Open Call für Residenzen richtet sich an Klangkünstler, Studierende und Kulturschaffende aus dem südlichen Afrika. Die Ausschreibung in Berlin, die zum Teil vom DAAD Künste & Medien Programm unterstützt wird, umfasst drei Residenzen von jeweils zwei Monaten Dauer und richtet sich an Klangkünstler, die bereits in der Mitte ihrer Karriere stehen. In Kapstadt umfasst die Ausschreibung zwei zweimonatige Residenzen für Klangkünstler – ebenfalls in der Mitte ihrer Karriere stehend – , und zwei einmonatige Residenzen für Neueinsteiger im Bereich der Klangforschung und -praxis. Die Aufenthalte können nach Rücksprache im Zeitraum von Juni 2023 bis März 2024 stattfinden.

Weitere Informationen und Open Call for Residencies

Oscillations ist ein Projekt der Akademie der Künste, Berlin, Centre for Humanities Research at the University of the Western Cape (Cape Town) und Deutschlandfunk Kultur / Klangkunst (Berlin)

Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Unterstützt durch das DAAD Künste & Medien Programm, die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf und das National Institute for Humanities and Social Sciences (NIHSS).

Yearbook 2022

The BKP yearbook 2022 is now online.

More than ever, the DAAD Artists-in-Berlin Program serves as a space for engaging and debating the events of our time. Thirty-nine fellows from twenty-eight countries came to Berlin in 2021/22—each with their respective experiences, histories, and perspectives. This publication offers insight into the issues and approaches taken up by fellows and alumni in addressing the present.

Against the backdrop of the multiple crises of our time, the continued development of residency programs takes on even greater significance. What an invaluable privilege it is to be able to generate time and space for artistic creation. How enriching it is as artists, institutional staff, and audiences to be involved in making listening, looking, thinking, and feeling the main focus. Join us in this endeavor!

Jahrbuch 2022

Das Jahrbuch 2022 des Berliner Künstlerprogramms ist jetzt online verfügbar.

Mehr denn je ist das Berliner Künstlerprogramm des DAAD ein Resonanzraum für die Ereignisse unserer Zeit. 39 Fellows aus 28 Ländern fanden sich 2021/22 in Berlin ein – mit ihren jeweiligen Erfahrungen, Geschichten und Perspektiven. Die vorliegende Publikation gibt Einblick in die Fragen und Herangehensweisen, mit denen Fellows und Alumni sich mit der Gegenwart auseinandersetzen.

Vor dem Hintergrund der multiplen Krisen unserer Zeit kommt der Weiterentwicklung von Residenzprogrammen ein neuer Wert zu. Was für ein unschätzbares Privileg es ist, Zeit und Raum für künstlerisches Schaffen herzustellen, welch eine Bereicherung, als Kunstschaffende, InstitutionsmitarbeiterInnen, Publikum daran mitwirken zu können, dass Zuhören, Hinschauen, Mitdenken und -fühlen im Mittelpunkt stehen. Begleiten Sie uns dabei!