Fellows des Berliner Künstlerprogramms 2023

Die herausragenden Kunstschaffenden, die 2023 mit Residenzaufenthalten in Berlin ausgezeichnet werden, stehen fest. Aus rund fünfhundert Bewerbungen aus 88 Ländern wurden ausgewählt.

Bildende Künste:

Esvin Alarcón Lam, Guatemala

Helena Uambembe, Südafrika

Sam Vernon, USA

Jiyoung Yoon, Südkorea

Film:

Gustavo Vinagre, Brasilien

Susana De Sousa Dias, Portugal

Radu Jude, Rumänien

Literatur:

Lana Bastašić, Bosnien

Amanda Lee Koe, Singapur

Nhã Thuyên, Vietnam

Rajesh Parameswaran, USA

Cristina Rivera Garza, Mexiko

Kinga Tóth, Ungarn    

Musik & Klang:

Ting-Jung Chen, Taiwan

Pisitakun Kuantalaeng, Thailand

Muqata’a, Palästinensische Gebiete

Sonja Mutić, Serbien/Kroatien

Ausgewählt wurden die Künstlerinnen und Künstler von folgenden Fachjurys:

Bildende Künste: Nana Adusei-Poku, Assistenzprofessorin für Kunstgeschichte der afrikanischen Diaspora, University of California Berkeley; Daniel Garza Usabiaga, Kurator and Wissenschaftler, Mexico City; Nida Ghouse, Gastdozentin an der Princeton University und künstlerische Ko-Leiterin der Singapur-Biennale 2022, New York / Berlin; Angela Harutyunyan, Außerordentliche Professorin, American University, Beirut; Paula Nascimento, Architektin und Kuratorin, Luanda; Haegue Yang, Künstlerin und Professorin, Städelschule, Berlin / Seoul

Film: Enoka Ayemba, Filmkurator und Wissenschaftler, Berlin; Enrico Ippolito, Journalist und Autor, Berlin; Birgit Kohler, Ko-Direktorin, Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., Berlin; Maria Mohr, Filmemacherin, Berlin; Ines Johnson-Spain, Filmemacherin, Berlin

Literatur: Yevgeniy Breyger, Lyriker, Übersetzer und Herausgeber, Frankfurt a.M.; Olga Grjasnowa, Autorin, Berlin; David Hugendick, Literaturredakteur und Journalist, ZEIT ONLINE, Berlin; Benjamin Loy, Literaturwissenschaftler, Kritiker und Übersetzer, Wien; Samir Sellami, Literaturwissenschaftler und Kritiker, Berlin; Eva Tepest, Autor*in und Journalist*in, Berlin

Musik & Klang: Ketan Bhatti, Komponist, Musiker und künstlerischer Leiter, Trickster Orchestra, Berlin; Ash Fure, Komponistin und künstlerische Ko-Direktorin, The Industry, Boston / Los Angeles; Thorbjørn Tønder Hansen, Geschäftsführer und künstlerischer Leiter, Ultima, Oslo; Talía Vega León, Kulturmanager, Direktor und Kurator von Radical Sounds Latin America, Berlin; meLê yamomo, Wissenschaftler, Theatermacher und Komponist, Amsterdam / Berlin; Du Yun, Komponist, Komponistin und Performancekünstlerin, New York City

Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD vergibt international höchst renommierte Auszeichnungsstipendien. Seit 1963 haben auf Einladung des BKP über 1.300 herausragende ausländische bildende KünstlerInnen, SchriftstellerInnen, FilmemacherInnen, KomponistInnen und KlangkünstlerInnen in Berlin gelebt und gearbeitet. Im Rahmen seiner nachhaltigen Künstlerförderung präsentiert das Programm Arbeiten aktueller wie ehemaliger Gäste in der daadgalerie in Kreuzberg sowie an Partnerinstitutionen in Berlin, Deutschland und dem Ausland.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms (presse.bkp@daad.de)

Bewerbungsverfahren für 2024er Stipendien eröffnet

Das Bewerbungsverfahren für die 2024er Stipendien des Berliner Künstlerprogramms ist seit heute eröffnet. Bewerbungsschluss ist der 1. Dezember 2022.

Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD ist eines der renommiertesten Residenzstipendienprogramme in Europa. Jedes Jahr werden etwa zwanzig herausragende KünstlerInnen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund nach Berlin eingeladen, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und sich aktiv an der lebendigen Kulturszene der Stadt zu beteiligen. Um für dieses Stipendium in Frage zu kommen, müssen die Künstler ihre eigene, herausragende künstlerische Stimme und einen eigenständigen Werkkorpus entwickelt haben. Das Stipendium wird nicht an Studierende vergeben, es gibt jedoch keine Altersbeschränkung nach oben.

Bewerbungen für Stipendien in der Bereichen Literatur, Musik & Klang (12 Monate Aufenthalt) und Film (6 Monate Aufenthalt) können vom 17. Oktober bis 1. Dezember 2022 eingereicht werden. Im Bereich Bildende Künste schlägt eine Berufungskommission Einladungen an international renommierte KünstlerInnen vor, d.h. Bewerbungen im Bereich Bildende Künste sind nicht möglich.

Wenn Sie sich bewerben möchten, verwenden Sie bitte ausschließlich die aktuellen Informationen und Formulare unter Berliner Künstlerprogamm Bewerbung).

In Erinnerung an Peter Nestler

Vor wenigen Tagen ist Peter Nestler, von 1965 bis 1970 erster Leiter des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Alter von 93 Jahren in Berlin verstorben. Es ist maßgeblich seiner Initiative zu verdanken, dass das von der Ford Foundation 1963 in West-Berlin initiierte Artists in Residence-Programm weitergeführt wurde. Durch sein kulturpolitisches Engagement und seine persönliche Überzeugungskraft konnte aus diesem Residenzprogramm das Berliner Künstlerprogramm entstehen, das sich seit 1965 unter dem Dach des DAAD, unterstützt mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und des Berliner Senats, in öffentlicher Hand befindet. Er hat sich unermüdlich für die „Förderung kultureller und geistiger Brückenschläge“ engagiert und damit zur Entwicklung der West-Berliner sowie der deutschen Kulturszene entscheidend beigetragen. Stets betonte er, wie „unabhängig und außerhalb von offiziellen politischen Instanzen und Abmachungen, persönliche Begegnungen dazu beitragen, das Klima und den Boden für zwischenstaatliche Beziehungen vorzubereiten.“ Peter Nestler hat einen bedeutenden Grundstein für das Berliner Künstlerprogramm und damit für die lokale und internationale Kulturarbeit gelegt. Der DAAD und das Berliner Künstlerprogramm sind ihm für seine Verdienste sehr dankbar.

Zitat: Peter Nestler, Artikelentwurf für „Diplomatischer Kurier“, um 1970. Quelle: Archiv Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Jahrbuch 2021

Das Jahrbuch 2021 ist jetzt online verfügbar.

„Vor dem Horizont der multiplen Krisen wird die Zeit im Rahmen eines Residenzprogrammes umso wertvoller. Dem Suchen nach dem eigenen Rhythmus, dem Ringen um das richtige Wort, dem Arbeiten am präzisen Bild, dem Hinterfragen von Gegebenheiten, dem Handwerk der künstlerischen Produktion fügt sich eine neue Qualität an: Jeder Klang, jede Zeile, jede Geste nimmt eine Begegnung mit dem Publikum vorweg. Während der Pandemiezeit in Berlin haben unsere Fellows neue Romane, Drehbücher und Kompositionen verfasst, Publikationen gestaltet, Ausstellungen und Soundprojekte entworfen.“ Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms

Das Team des Berliner Künstlerprogramms lädt Sie dazu ein, auf den 128 Seiten des Jahrbuchs dieses sowohl schwierige als auch inspirierende Jahr 2021 Revue passieren zu lassen.

Wir danken allen Freunden, Fellows und Kooperationspartnern, allen Förderern und Unterstützern – und freuen uns auf ein Wiedersehen in 2022!

Launch des Digitalen Archivs / Publikationen

Das Digitale Archiv des Berliner Künstlerprogramms des DAAD ist mit einer ersten Auswahl digitalisierter Publikationen online. Das Digitale Archiv umfasst eine Auswahl historischer Dokumente aus den analogen Archivbeständen des Programms, die seit seiner Entstehung bis heute angewachsen sind. Die Erschließung und Digitalisierung des Archivs ist in chronologischen Etappen geplant und im ersten Schritt für den Zeitraum seit der Gründung 1963 bis 1978, dem Jahr der Eröffnung der daadgalerie, erfolgt. Nach dem Launch wird sukzessive weiteres Material zur Programmgeschichte und Akten von Fellows und zu Projekten zugänglich gemacht.

Das Digitale Archiv soll als Impuls für eine tiefere Auseinandersetzung dienen und neue Zugänge und erweiterte Informationen zu verschiedenen Zusammenhängen in Verbindung mit dem Programm liefern.

Die Erschließung und Digitalisierung der Bestände des Archivs des BKP wurde durch die Förderrichtlinie der Senatsverwaltung für Kultur und Europa zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin und das Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) ermöglicht.

Internationaler Hilfsfonds 2021

Berliner Künstlerprogramm des DAAD fördert zwölf Kulturprojekte im Ausland

Auf Initiative des Goethe-Instituts und des Auswärtigen Amts wurde 2020 mit mehreren Partnern der Internationale Hilfsfonds für Organisationen in Kultur und Bildung eingerichtet, um Kultur- und Bildungsorganisationen im Ausland im Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie zu unterstützen. Aufgrund der sichtbaren Wirksamkeit und der anhaltenden Dringlichkeit haben die Partner beschlossen, den Internationalen Hilfsfonds 2021 erneut aufzulegen und die Fördersumme sowie den Förderzeitraum auszubauen. Von September 2021 bis Februar 2022 werden nun Mittel in Höhe von rund sechs Millionen Euro an ausgewählte Kultur- und Bildungsorganisationen in 59 Ländern ausgeschüttet. Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD beteiligt sich 2021 erneut an diesem Konsortium und fördert mit einer eigenen Programmlinie zwölf Kulturprojekte, die unter 27 eingereichten Projektvorhaben ausgewählt wurden.

Dank dieses Förderprogramms können zwölf Organisationen zwischen September und Dezember 2021 Projekte mit einem Fokus auf Weiterbildung von Kulturschaffenden, Arbeit an Archiven sowie Ausrichtung von Stipendienprogrammen in den Sparten Literatur, Film und Bildende Künste umsetzen. Darunter sind auch Zweitgeförderte, die bereits in der ersten Auflage des Hilfsfonds unterstützt wurden.

Die geförderten Organisationen zeichnen sich durch eine teils langjährige Zusammenarbeit mit ehemaligen StipendiatInnen des Berliner Künstlerprogramms aus. In ihrer Arbeit vor Ort werden sie mit 252.000 Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt.

Abuja Literary Society, Abuja, Nigeria:ALITFEST” – Abuja Literary and Arts Festival

Beirut DC, Libanon: “Maskoon Fantastic Lab“, Fortbildung für Filmschaffende

Asociación Cultural Bisagra, Peru: “Commoning Future”: Diskursplattform für Kulturschaffende

Archivo de la Memoria Trans, Buenos Aires, Argentinien: Archiv für Transgender-Geschichte

Fold Media Collective Initiatives, Colombo, Sri Lanka: „Colomboscope“, Festival für zeitgenössische Kunst

Les Archives Bouanani, Rabat, Marokko: Inventarisierung der Archive des Regisseurs Ahmed Bouanani

Malaysia Design Archive, Kuala Lumpur, Malaysia: Archiv für visuelle Kultur Malaysias

Más Arte Más Acción, Nuquí, Chocó, Kolumbien: “Reactivating the Territory for Coexistence”

Savannah Centre for Contemporary Art, Tamale, Ghana: “Tech Class”

SOMA, Mexiko-Stadt, Mexiko: Stipendienprogramm für Kunstschaffende

Studio Klampisan, Banyuwangi, Indonesien: „Mama’s Imagination Kitchen“: künstlerische Recherche, Vorträge, Videos

Fundación TEOR/éTica, San José, Costa Rica; Stipendien für zentralamerikanische Kulturschaffende

Die geförderten Organisationen zeichnen sich durch eine teils langjährige Zusammenarbeit mit ehemaligen StipendiatInnen des Berliner Künstlerprogramms aus. In ihrer Arbeit vor Ort werden sie mit 252.000 Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt.

Hintergrund:
Der Internationale Hilfsfonds für Organisationen in Kultur und Bildung wurde 2020 auf Initiative des Auswärtigen Amts und des Goethe-Instituts zusammen mit weiteren Partnern eingerichtet, um Kultur- und Bildungsorganisationen im Ausland im Umgang mit den Auswirkungen der Pandemie zu unterstützen. Das Auswärtige Amt stellte die Grundfinanzierung von drei Millionen Euro, die 2021 auf rund sechs Millionen Euro erhöht wurde. Die Gesamtkoordination und die Weiterleitung der Fördermittel liegt beim Goethe-Institut. Kulturorganisationen und private Stiftungen aus Deutschland haben ebenfalls Mittel zur Verfügung gestellt oder beteiligen sich mit eigenen Projektförderungen, darunter das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, die Deutsche UNESCO-Kommission, die S. Fischer Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Siemens Stiftung. www.goethe.de/hilfsfonds

Bundesverdienstkreuz für Swetlana Alexijewitsch

Im Rahmen des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 15. Juni in Schloss Bellevue der belarussischen Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Besonders in ihren Werken „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ und „Die letzten Zeugen“ zeichnet sie eindrücklich die Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges und das Leid der Zivilbevölkerung nach.
Swetlana Alexijewitsch ist Fellow der Martin Roth-Initiative beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Offene Türen in der daadgalerie

Ab heute können Sie die daadgalerie wieder ohne Test und Terminbuchung besuchen. Die aktuelle Ausstellung – eine immersive Klang- und Videoinstallation von Matana Roberts – läuft noch bis zum 27. Juni. Der Eintritt ist frei! Mehr Informationen zur Arbeit finden Sie hier.

Video WE HOLD THESE TRUTHS jetzt online

Die Videodokumentation von Matana Roberts immersiver Klang- und Videoinstallation „We Hold These Truths“ ist jetzt online! Nach einer gelungenen Eröffnung musste die Ausstellung wegen der Bundesnotbremse leider vorerst wieder schließen. Das Video bietet solange einen Einblick in die Arbeit. Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen in der daadgalerie!