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BERLIN LOST. AUF DER SUCHE NACH EINEM JÜDISCHEN BERLIN

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11.10.2023 / 19:00 – 21:00
Mit Daniel Eisenberg, Richard Kostelanetz

Einführung: Lea Wohl von Haselberg, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und Kuratorin des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg

Ein Verlorenes Berlin (A Berlin Lost) (1983, 21 Min., englische Fassung)
von Richard Kostelanetz und Martin Koerber

„1983 begannen Martin Koerber und ich an einem Film über das Berlin vor dem Zweiten Weltkrieg zu arbeiten, wie es in den dortigen großen jüdischen Friedhof eingeschrieben ist. Wir beschäftigten uns mit dem Weißensee-Friedhof, wie er gemeinhin genannt wird (…). Auf der visuellen Ebene zeigen wir den heutigen Friedhof in seiner ganzen Pracht, mit hohen Bäumen, die für Berlin (wo so viel anderes Grün im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde) ungewöhnlich sind. Für die Tonspur haben wir emigrierte Berliner*innen aufgenommen, die über den Friedhof und seine Bedeutung sprechen.“ Richard Kostelanetz in: Testimonies From A Berlin Lost, Selbstverlag, Datum unbekannt, Archiv des Berliner Künstlerprogramm des DAAD

Cooperation of Parts (1987, 40 min. OV)
von Daniel Eisenberg

Daniel Eisenbergs Cooperation of Parts (1987) entstand 1983 auf einer Reise mit dem Zug von Calais in Frankreich nach Radom in Polen. Denkmäler und Alltagsszenen in Städten wie Paris, München, Berlin und Warschau werden ebenso gezeigt wie die Konzentrationslager Dachau und Auschwitz-Birkenau. Cooperation of Parts thematisiert die Shoah aus der Gegenwart heraus, anhand der historischen Spuren in Landschaften und Städten.

„Das Fragment enthält implizit einen Hinweis auf etwas, das einmal ganz war. Es suggeriert Schaden und Gewalt, Zeit und Distanz. Ich fand, dass diese Qualitäten integraler Bestandteil meiner eigenen Verfasstheit sind, und das wurde mir bei der Arbeit an Cooperation of Parts klar. (…) Die Fragen nach Identität, nach der Möglichkeit der Vernichtung und des Überlebens, nach den Zerrüttungen des täglichen Lebens, nach den Verstreuungen über Kontinente hinweg – das sind nicht nur jüdische Fragen. Sie sind zu den paradigmatischen Problemen dieses Jahrhunderts geworden und lassen sich auf die Bedingungen vieler Menschen auf der ganzen Welt anwenden. Die Tatsache, dass meine eigene Existenz durch die Vernichtung so vieler Menschen ermöglicht wurde (durch das zufällige Zusammentreffen meiner Eltern in Dachau nach dem Krieg), ist eine Ironie, die in meinen alltäglichen Gedanken nicht unbemerkt bleibt. Ich selbst kann als ein Fragment betrachtet werden, das eine Geschichte widerspiegelt, die einst ununterbrochen und unversehrt war. (…)” – Daniel Eisenberg, 1988

Das Screening findet im Rahmen des Kooperationsprojekts If the Berlin Wind Blows My Flag. Kunst und Internationalisierung vor dem Mauerfall statt.

Eintritt frei

daadgalerie, Oranienstr. 161, 10969 Berlin

Vergangen

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