Im Wintergarten

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Mit Arbeiten von Sriwhana Spong

Während des Gallery Weekends, vom 1. bis zum 3. Mai, präsentiert die daadgalerie die Ausstellung Im Wintergarten der neuseeländischen Künstlerin Sriwhana Spong, deren Auftakt am 30. April um 17h die Premiere der gleichnamigen Performance darstellt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein von Spong gestaltetes Klaviatur-Metallofon, das auf dem Stimmsystem balinesischer Gamelan-Orchester basiert, in welchem Instrumentenpaare absichtlich verstimmt werden, wobei immer ein Instrument als das „Einatmende“, das andere als das „Ausatmende“ verstanden wird. Wenn diese Instrumentenpaare gleichzeitig gespielt werden, erzeugen sie das sogenannte Ombak, vergleichbar einer akustischen Wellenbewegung. Parallel zu der von Benjamin Ord in Zusammenarbeit mit Michael-John Harper entwickelten und von beiden Tänzern performten Choreographie wird die Komponistin Antonia Barnett-McIntosh auf Spongs Klaviatur-Metallofon live improvisieren. Die Choreographie stellt eine Neuinterpretation des traditionellen Pas de deux und der darin implizierten Dynamik zeitgenössischer Verführung dar, die sowohl von Manets Gemälde „Im Wintergarten“ als auch von Jean Genets Film „Un chant d’amour“ inspiriert sind.

Neben dem Instrument und den Kostümen aus der Performance zeigt Spong in der Ausstellung erstmals ihre kürzlich in Berlin entstandene Videoarbeit, Was Saint Ignatius able to tell the difference between palms and Eucalyptus trees, die nach einem Zitat aus Gertrude Steins Opernlibretto Four Saints in Three Acts betitelt ist. Der Soundtrack, eine elektronische Umsetzung der Tonfrequenzen von Spongs Metallofon, wurde von dem neuseeländischen Musiker Tim Coster komponiert.

Sriwhana Spong, die selbst neuseeländischer und indonesischer Abstammung ist, beschäftigt sich in ihrer Arbeit häufig mit den komplexen Randzonen kultureller Zuschreibungen. Tanz und Musik als ephemere Ausdrucksformen fließen in ihre Installationen und Filmarbeiten ein oder existieren als autonome Elemente, die immer wieder neu kombiniert werden können. Atem und Schallwellen werden von Spong als ebenbürtige Materialien verstanden und erweitern so ihren skulpturalen Ansatz.

Sriwhana Spong (*1979 in Auckland, Neuseeland) ist 2015/2016 Gast des Berliner Künstlerprogramm des DAAD.
Ausstellungen (Auswahl): “24 Frames per Second,” Carriageworks, Sydney, Australien (2015); “Sights and Sounds,” The Jewish Museum, New York, USA (2015); “Taking Form” (mit Agathe-Gothe Snape), Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australien (2013); “Zizhiqu-Autonomous Regions,” Guangdong Times Museum, Guangzhou, Volksrepublik China (2013); “All Our Relations,” 18th Biennale of Sydney, Australien (2012); “Artists Film International,” Galleria D’Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo, Italien, Whitechapel Gallery, London, United Kingdom, Ballroom Marfa, Texas, USA (2012); “Lethe-wards” Neuer Kunstverein Wien, Österreich (2012).

daadgalerie, Zimmerstrasse 90, 10117 Berlin
www.daadgalerie.de

Eintritt frei.

Performance: 30.4., 17h
Ausstellung: 1.5.-3.5., 11-18h

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