Pisitakun Kuantalaeng: Revolutionary Music Movements under Distorted Rule of Law
31.01.2024 / 16:00 – 17:30
Mit Pisitakun Kuantalaeng
mit Eugénie Mérieau und Pinky Htut Aung
moderiert von Stefanie Alisch
Pisitakun Kuantalaeng, seit langem aktiv beteiligt an den Anti-Monarchie-Demonstrationen in Thailand, erforscht die Klänge des Protests in seiner Heimat und stellt Verbindungen zu anderen Bewegungen weltweit her. Ein Teil seines künstlerischen Langzeitprojekts The Three Sound of Revolution wird dieses Jahr beim CTM Festival vorgestellt. Diese Session wird einen tieferen Einblick in die politischen und rechtlichen Zusammenhänge in Thailand geben, sowie die aus diesen Zusammenhängen hervorgehenden Protestbewegungen und deren Musik. Ein Blick in das benachbarte Myanmar, das in Geschichte und Protest eng mit Thailand verwoben ist, soll aufzeigen, wie einzelne Bewegungen sich gegenseitig beeinflussen und verstärken können, während sie gleichzeitig fokussiert und unabhängig bleiben.
Musik ist ein unverzichtbares Element von Protest- und politischen Bewegungen, da sie Menschen zusammenführt und einen Kanal für die Kommunikation von Ideen und Geschichten über Ungerechtigkeit und eingeschränkte Meinungsfreiheit eröffnet. Sie vermittelt nicht nur ein Bild der jeweiligen Protestbewegung, sondern kann auch bestimmte rechtliche Zusammenhänge beleuchten und zum Ausdruck bringen, die Gemeinschaften oder Gesellschaften zu einem bestimmten Zeitpunkt unterdrücken. Umgekehrt ist es wichtig, die Gesetze und rechtlichen Zusammenhänge zu verstehen, gegen die die Protestbewegungen agitieren, um die durch die Musik stattfindende Kommunikation erforschen zu können.
Ausgehend von Pisitakuns Heimatland Thailand – dessen jüngste Protestgeschichte mit einem Studentenaufstand begann, der sich am 14. Oktober 1973 in eine populäre Widerstandsbewegung verwandelte – wird die Spezialistin für thailändisches Recht und Politik, Eugénie Mérieau, akademische und historische Details zu Thailands politischen Komplexitäten und Dilemmata erläutern und aufzeigen, wie sich jeder politische Widerstand und seine Folgen auf die heutige thailändische Gesellschaft als Ganzes ausgewirkt haben. Die Künstlerin und Aktivistin Pinky Htut Aung wird gemeinsam mit Pisitakun Einblicke in die Putschkultur in Thailand und das aktuelle politische Klima in Myanmar geben. Sie bringen Klangbeispiele aus ihren eigenen Erfahrungen mit Künstler- und Protestbewegungen in ihren jeweiligen Ländern ein und zeigen auf, wie diese Bewegungen voneinander abhängig bleiben können, während sie in Resonanz zueinander stehen und sich gegenseitig verstärken.
Das Gespräch findet auf Englisch statt.
Unterstützt und koproduziert vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD in Zusammenarbeit mit CTM-Festival
Foto: Jasper Kettner / Berliner Künstlerprogramm des DAAD
Fotos Dokumentation: Udo Siegfriedt / CTM Festival