SUSANA DE SOUSA DIAS IM ARSENAL
25.04.2023 / 19:00 – 23:00
Susana de Sousa Dias setzt sich in ihrem filmischen Schaffen kontinuierlich mit dem Erbe des Faschismus in Portugal auseinander. Der Titel ihres Dokumentarfilms 48 bezieht sich auf die 48 Jahre währende Salazar-Diktatur (1926–1974). Zu sehen sind erkennungsdienstliche Fotografien der Geheimpolizei PIDE, die Gesichter von politischen Gefangenen zeigen, zu hören sind aus dem Off die heutigen Stimmen der abgebildeten RegimegegnerInnen, ihre Berichte von der Gefangenschaft, den Demütigungen und der Folter. Mit minimalistischem Konzept entsteht in der Montage von Archivbildern und Zeitzeugenaussagen ein wichtiger Beitrag zum kollektiven Gedächtnis.
Als Director’s Choice stellt Susana de Sousa Dias ihrem eigenen Film António de Macedos DOMINGO À TARDE zur Seite, ein Meilenstein des staatlicher Zensur trotzenden Novo Cinema: Ein Arzt will eine unheilbar kranke Patientin retten, in die er sich verliebt hat – eine Reflexion über das Leben in Anwesenheit des Todes.
48 (Portugal, 2009 / 93 Min. / OmE)
DOMINGO À TARDE (Portugal, 1965 / 93 Min. / OmE)
Anschließend Diskussion mit Susana de Sousa Dias
Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Spartenoffene Förderung, Festivals und Reihen. Mit Unterstützung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.
Susana de Sousa Dias ist aktuell Fellow des Berliner Künstlerprogramms.