Vor wenigen Tagen ist Peter Nestler, von 1965 bis 1970 erster Leiter des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Alter von 93 Jahren in Berlin verstorben. Es ist maßgeblich seiner Initiative zu verdanken, dass das von der Ford Foundation 1963 in West-Berlin initiierte Artists in Residence-Programm weitergeführt wurde. Durch sein kulturpolitisches Engagement und seine persönliche Überzeugungskraft konnte aus diesem Residenzprogramm das Berliner Künstlerprogramm entstehen, das sich seit 1965 unter dem Dach des DAAD, unterstützt mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und des Berliner Senats, in öffentlicher Hand befindet. Er hat sich unermüdlich für die „Förderung kultureller und geistiger Brückenschläge“ engagiert und damit zur Entwicklung der West-Berliner sowie der deutschen Kulturszene entscheidend beigetragen. Stets betonte er, wie „unabhängig und außerhalb von offiziellen politischen Instanzen und Abmachungen, persönliche Begegnungen dazu beitragen, das Klima und den Boden für zwischenstaatliche Beziehungen vorzubereiten.“ Peter Nestler hat einen bedeutenden Grundstein für das Berliner Künstlerprogramm und damit für die lokale und internationale Kulturarbeit gelegt. Der DAAD und das Berliner Künstlerprogramm sind ihm für seine Verdienste sehr dankbar.
Zitat: Peter Nestler, Artikelentwurf für „Diplomatischer Kurier“, um 1970. Quelle: Archiv Berliner Künstlerprogramm des DAAD.