Am 22. Februar 2023 verstarb die senegalesische Filmemacherin Safi Faye (Fellow 1979) im Alter von 79 Jahren in Paris. Mit dem Forum der Berlinale wie auch mit der Stadt Berlin, in der sie als Fellow des Berliner Künstler*programms des DAAD einige Zeit gelebt hat, verband sie eine enge Beziehung. Letztes Jahr benannte das Haus der Kulturen der Welt (HKW) einen Veranstaltungssaal nach ihr. Im Rahmen einer Vorführung ihres Films Kaddu Beykat (1975) und gemeinsam mit ihrer Tochter Zeïba Monod sowie dem Filmemacher Raoul Peck gedenken ihr das Forum und das HKW, in Kooperation mit dem Berliner Künstler*programm des DAAD.
Zum Film:
Kaddu Beykat (Senegal, 1975)
Die anhaltende Dürre in einem senegalesischen Dorf führt dazu, dass die Erträge der Hirse- und Erdnussbauern sinken. Der katastrophale Schaden, dessen Ursache in der landwirtschaftlichen Monokultur der Kolonialzeit liegt, wird spürbar. Der Landarbeiter Ngor kann daher die Mitgift für seine Geliebte Coumba nicht aufbringen. Mit Gelegenheitsjobs versucht er sein Glück in Dakar.
Die Filmemacherin Safi Faye, die Ethnologie studiert hat, umrahmt die Handlung mit ihren Kommentaren – es entsteht ein audiovisueller Brief über ihr Heimatdorf. Die mit einem kleinen Team in drei Wochen gedrehte Doku-Fiktion ist das hervorragende Ergebnis ihrer partizipatorischen Arbeit mit den DorfbewohnerInnen, darunter ihr Großvater, der kurz nach Ende der Dreharbeiten verstarb.
Haus der Kulturen der Welt, Safi Faye Saal
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Foto: Still aus Safi Faye „Kaddu Beykat“ (Senegal 1975). © Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., Zeïba Monod