Akram
Zaatari
Akram Zaatari hat mehr als fünfzig Filme und Videos, ein Dutzend Bücher und zahllose Installationen mit fotografischem Material produziert, die alle das Interesse an Geschichtsschreibung teilen. Diese Arbeiten behandeln eine Reihe miteinander verwobener Themen, Sujets und Praktiken, die zu tun haben mit Ausgrabung, politischem Widerstand, dem Leben ehemaliger KämpferInnen, dem Erbe einer erschöpften Linken, der Zirkulation von Bildern in Kriegszeiten und dem Tempispiel von Briefen, die verloren gingen und gefunden, vergraben, entdeckt oder anderweitig verzögert ihren Bestimmungsort erreicht haben. Zaatari spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der formalen, intellektuellen und institutionellen Infrastruktur der zeitgenössischen Kunstszene in Beirut. Er war einer der wenigen jungen KünstlerInnen, die aus der rauschenden, aber kurzlebigen experimentellen Ära der libanesischen Fernsehindustrie hervorgingen, die nach dem Bürgerkrieg radikal umstrukturiert wurde. Als Mitbegründer der Arab Image Foundation, einer bahnbrechenden, von KünstlerInnen getragenen Organisation, die sich der Erforschung und dem Studium der Fotografie in der arabischen Welt widmet, hat er unschätzbare und kompromisslose Beiträge zum breiteren Diskurs zur Archivierungspraxis geleistet.
Zaataris Arbeiten wurden 2012 auf der Documenta13 ausgestellt. Im Jahr 2013 vertrat er Libanon auf der Biennale in Venedig. Zu seinen Filmen zählen die drei Spielfilme The Landing (2019), Twenty-Eight Nights and A Poem (2015) und This Day (2003). Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen an Institutionen wie Art Jameel, Centre Pompidou, Guggenheim Museum NY und Abu Dhabi, Hammer Museum, Moderna Museet, K21, MACBA, MMCA Seoul, MoMA, Sharjah Art Foundation, Serralves Foundation, Tate Modern und Walker Art Center.
Akram Zaatari war 2010 bereits Fellow des Berliner Künstlerprogramms und kommt im Oktober 2022 sowie im März/April 2023 mit einem DAAD Künste & Medien Stipendium nach Berlin.